1. Juli 2011 · 18:18
Immobilienmakler und -verwalter sollten jetzt an die Planung der Fortbildung im zweiten Halbjahr 2011 denken. Wer jetzt Seminare und Lehrgänge aussucht und bucht, kann diese optimal in seinem Kalender unterbringen und hält die Termine dann auch wirklich ein.
Tipps für die Seminarplanung
1. Planung ist wichtig – auch bei Seminaren und Lehrgängen
Kommen Sie doch raus aus der Planungsfalle. Zu enge Termine gesetzt, Seminarteilnahme dann doch wieder abgesagt – wichtigere Termine herein gekommen – Wer kennt diese Situation nicht? Planung ist Einstellungssache. Und die Planung der eigenen Qualifikation und laufenden Fortbildung ist noch viel mehr Einstellungssache. Ohne eine positive Einstellung zur eigenen Qualifikation, werden Sie auch weiterhin die Seminartermine schieben und die Buchung von Kursen gar nicht erst in Angriff nehmen.
2. Umfang festlegen – und zur Regel machen
Wer sich fest vornimmt, im Halbjahr zwei Tagesseminare zu besuchen und dies zur Regel für sich und im eigenen Unternehmen macht, der wird schon bei der nächsten Halbjahresplanung den ersten Erfolg feststellen. Es ist nur beim ersten Mal schwierig, eine eigene Regel für die Planung zu formulieren und diese umzusetzen. Zwei Seminare im Halbjahr, Besuch des regionalen und den bundesweiten Immobilientags des Verbandes, zwei weitere Infotreffen im Halbjahr sind ein optimaler Ausgangspunkt für Ihr Unternehmen. (PS: Existenzgründer sollten etwas umfangreicher planen und eher 3 bis 4 Tagesseminare im Halbjahr einplanen.)
3. Regeln auch für Mitarbeiter aufstellen
Nicht nur der/die Chef/-in und Inhaber/-in sollte Fortbildung für sich planen. Auch die Mitarbeiter des Unternehmens sollten in diese Planung einbezogen werden. Vielleicht besuchen Sie das eine oder andere Seminar als Team und stärken damit zugleich das gute Miteinander in der Firma. Als Inhaber/-in sehen Sie ihre Mitarbeiter auch in einem anderen Umfeld und lernen auf einem gemeinsam besuchten Seminar neue Stärken oder Schwächen der Kollegen kennen. Ein Außendienstmitarbeiter sollte in einer Pause eines Seminars in der Lage sein, Small-Talk zu betreiben und auf andere Seminarteilnehmer zuzugehen. Und Sie können das Verhalten sehr schön beobachten.
4. Bedarf ermitteln
Welchen Bedarf für Fortbildung habe ich konkret? Haben Sie im vergangenen Jahr mit dem Bauamt oder dem Bauausschuss Ihrer Gemeinde zu tun gehabt? Konnten Sie in allen Detailfragen bei der Aufstellung eines neuen Bebauungsplans mitreden? Oder hat sich eine Lücke aufgetan, die Sie in einem Seminar zur Aufstellung und dem Umgang mit einem Bebauungsplan schließen sollten?
Planen Sie den Bau eines Doppelhauses und sollten zuvor die Kenntnisse in der Projektentwicklung auffrischen?
Hat das Unternehmen eine Abmahnung erhalten und es ist erforderlich, wieder etwas mehr Bewusstsein zum Einhalten der wettbewerbsrechtlichen Regeln in das Team zu bringen? Die Ansätze sind vielfältig. Wer ehrlich mit sich selbst umgeht, wird schnell drei oder vier Themen finden, in denen er/sie sich eigentlich gern fortbilden würde.
5. Eigenen Seminarzirkel erstellen
Wer neue Mitarbeiter einarbeiten will oder als Existenzgründer das Fachwissen gezielt ausbauen will, der kann sich einen eigenen Seminarzirkel aufbauen. Innerhalb von ein oder zwei Jahren wird auf diesem Weg das Fachwissen umfassend ergänzt. Der Seminarzirkel sollte so strukturiert sein, dass das Wissen aufeinander aufbaut und systematisch verbreitert wird. Allgemeines Maklerrecht, Strategien zur Provisionssicherung, der notarielle Kaufvertrag, Akquisition im Kundengespräch, Verhalten am Telefon etc. lassen sich sehr gut als eigener Seminarzirkel erstellen. Im Abstand von ein oder zwei Monaten werden die Semianre gelegt und vorgebucht.
6. Frühzeitig buchen und Termine im Kalender fest blocken
Wer rechtzeitig seine Seminartermine bucht, der sichert sich den Platz im Seminar. Gerade in den Spezial-Seminaren, in denen unter Umständen eine begrenzte Teilnehmerzahl besteht, um den intensiven Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, ist es wichtig, sich rechtzeitig um die Plätze zu kümmen. Ein zweiter Vorteil der frühzeitigen Buchung ist, dass die Tage für die Seminare im Kalender rechtzeitig geblockt sind und keine Bürobesprechungen, Besichtigungen oder Notartermine an diesen Tagen gelegt werden. Auch in diesem Blog (www.ratgeber-immobilienmakler-blog.de) gibt es immer wieder Hinweise auf wichtige Veranstaltungen, die die Planung für das Jahr erleichtern.
7. Seminarverzeichnisse als Jahres- oder Halbjahresverzeichnis nutzen
Die Seminarverzeichnisse der Anbieter, z.B. der Regionalverbäde im Immobilienverband IVD, sind die beste Grundlage für die Planung der Seminarbesuche eines Halbjahres. Die Übersicht aller Seminare im IVD erleichtert den Zugriff auf Seminare auch im weiteren Umfeld, die vielleicht im eigenen Regionalverband nicht angeboten werden. Die Seminarverzeichnisse sind auf den Webseiten des IVD Bundesverbandes unter www.ivd.net oder auf den Webseiten der Regionen eingestellt.
Die eigentliche Seminareinladung wird häufig vier Wochen vor dem Seminartermin verschickt. Wer sich dann anmeldet, der sollte ehrlich zu sich selbst sein und sagen, dass er zwar Interesse an dem Seminar hat, aber seine eigene Fortbildung nicht genau plant. Außerdem kann es sein, dass das eigentlich für Sie interessante Thema an einem Tag angeboten wird, der bei ihnen schon verplant ist.
8. Lehrgänge erfordern eine weitergehende Planung
Die wirklich fundierte Erweiterung von Fachwissen und der Aufbau neuer Geschäftszweige im Unternehmen erfordert den Besuch von Lehrgängen oder Studiengängen. Der Besuch von mehrtägigen Lehrgängen erfordert eine weitergehende Planung. Dieser ist häufig mit Übernachtungen und auswärtigen Aufenthalten und damit auch mit weitergehenden Kosten verbunden. Daher ist hier eine noch gründlichere und die konsequente Einhaltung der Planung erforderlich. Wer die ersten drei Termine eines Lehrgangs besucht und dann feststellt, dass das dritte Lehrgangswochenende mit einer großen Familienfeier belegt ist, hat bei der Planung etwas falsch gemacht. Das investierte Geld für diesen Kurs wird in der Regel nicht zurückerstattet. Daher ist die genaue Planung der Lehrgangsteilnahme oberstes Gebot.
9. Jetzt auch ein Studium planen
Für viele Praktiker in der Immobilienwirtschaft besteht die Möglichkeit eines berufsbegleitenden Studiums. Der Abschluss eines Bachelor-Studiums oder sogar eines Master-Studiums ist heute durch maßgeschneiderte Angebote, die sich an Berufstätige richten, möglich. Am Center for Real Estate Studies – CRES www.steinbeis-cres.de – besteht ein solches Angebot. Gemeinsamit mit der Deutschen Immobilien Akademie (DIA) – www.dia.de – wird auf Basis der Ausbildung zum Immobilienfachwirt ein weiterführendes Studienangebot vorgehalten, das mit einem Bachelor-Abschluss endet. Tipp: Unbedingt einmal die Studienmöglichkeiten durcharbeiten und genau prüfen, ob dieses Studium nicht doch in Betracht kommt. Das Studium ist die konsequente Fortsetzung des Prozesses des Life-Long-Learning (LLL) und setzt eine ganz neue Qualität der Fortbildung in den Immobilienunternehmen um.
Hier gibt es die Infos zum Bachelor Studium am CRES: http://www.dia-vwa.de/de/474/Bachelor+of+Arts.html?s=63qlggGJ6G5Jw
10. Ihr Ziel: z.B. Drei neue Kontakte und drei neue Ideen
Ihr Ziel sollte es sein, auf jedem Seminar z.B. drei neue Kontakte kennen zu lernen und so Ihr Netzwerk zu erweitern. Wenn Sie zusätzlich drei neue Ideen zur Umsetzung im Unternehmen von einem Seminar mitnehmen, dann war jedes besuchte Seminar, dessen Besuch Sie zuvor ausführlich geplant haben, ein voller Erfolg. Der Erfolg der Fortbildung im eigenen Unternehmen hängt auch an den Zielen, die Sie mit dieser Fortbildung verbinden: Setzen Sie sich doch realistische Ziele, wenn Sie ihre Seminarplanung für das zweite Halbjahr 2011 nun in Angriff nehmen.